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Review
Noiseaux ist alleine. Das ist gut so. ‚Spectrum‘ ist kein perfektes Album. Das ist auch gut so. Zuletzt hat es Janelle Monáe auf den Punkt gebracht: „Perfection is the enemy of greatness!“
‚Spectrum‘ ist kein perfektes Album – es ist ein großartiges Album.
Bereits im letzten Jahr war Noiseaux zu Gast bei PhonanzaFM, um ‚Spectrum‘ vorzustellen – solo und mit Drummachine. Live performt, die Sendung zum Teil auf „Pop“ (Kele, Santigold) gedreht – besser konnte es eigentlich nicht werden. Wurde es dennoch – nach der Sendung war vor der Sendung. So gab es noch ein inoffizielles Special mit weiteren Tracks und Interview:
PhonanzaFM Jun 29th 2012 Noiseaux (Promo) by Phonanzafm on Mixcloud
Nun ist auch die neue Single ausgekoppelt: ‚Nodemocracy‘ kommt mit zahlreichen Remixen und stellt ein für allemal klar: „Whatever I create, I won’t negotiate!“
Zur Veröffentlichung von ‚Nodemocracy‘ darf ein weiteres Mal PhonanzaFM mit Noiseaux / Noahso bzw. mit beiden natürlich nicht fehlen, „undemocratic spinning“ inklusive.
Noiseaux ist nun also keine Band mehr. Ganz solo allerdings auch nicht immer – auf Europa-Tour mit 24-7 Spyz hatte sie Unterstützung auf der Bühne: St. Eve on Drums.
Zurück zum Album und zur Single: Ohne Bedenken kann ich für mich sagen: ‚Spectrum‘ ist eines der lautesten Punk-Alben, das ich kenne. Genauer: eines der lautesten Afropunk-Alben. Was nicht das gleiche ist.
Man kann der Bedeutung von Afropunk in einem Beitrag wie diesem nicht einmal ansatzweise gerecht werden: es geht um weit mehr, als alleine oder in einer Band mit Musicians of Colour laute (Gitarren-)Musik zu machen – Afropunk meint in erster Linie auch: Kritik und politischer Protest, ähnlich wie auch bei der Black Rock Coalition („Reclaim Rock“). Noiseaux selbst bezeichnet ihre Musik als Elektro Loop Afro Chanson oder auch: Elektro Loop Punk Chanson. Oder Afropunk Chanson…
Manche (sehr lesenswerte Rezension auf beautone) sehen ihr zweites Album als ein weiteres Werk in der Tradition von Santigold, Kenna, Kele, Noisettes, Blood Orange, Idle Warship und anderen, die „non-lilywhite“ Schritt für Schritt neben Punk auch New Wave und Synthpop zurückerobern. Diese Musikstile waren der Black Music dank diverser Medien abhanden gekommen (worden) und dementsprechend waren es vornehmlich weiße Protagonist_Innen, die in den entsprechenden Medien stattfanden.
Auf ‚Spectrum‘ höre ich selten wie nie auf vermeintlich sanfte Art und Weise (Pop?) heftige Kritik an undemokratischem und unreflektiertem Verhalten, selten war diese Kritik so treffend und wortgewandt formuliert wie hier (Afro-Punk!).
Beispiel gefällig? ‚Pink Gurl‘ (El Capo Remix):
You dropped a piano on my foot – pink gurl going lalala!
F*** up my neighbourhood – pink gurl going lalala!
Crying all the time – pink gurl going lalala!
I’m hurtin‘ but you whine – pink gurl going lalala!
(…)
Ya, Pink Gurl, you’re standing on my throat!
Yeah, whatever…
You’re kind of standing on my throat!
Hey, check out my shoes, I wonder if I should buy the same pair in beige tomorrow…
(…)
Go and read these books!
Google up them words!
Stop segregating now!
Don’t be a violent girl!
Oder als weiteres (Video-)Beispiel: ‚Insert Insult Here‘
Wer Noiseaux mit ‚Spectrum‘ live gesehen und wer dabei ‚Day & Night‘ erlebt hat, die oder der weiß, dass dieses Album ein Statement ist, welches persönlicher kaum sein könnte.
Noiseaux, Noah Sow und seit kurzem auch Noahso sind untrennbar miteinander verbunden. Sie oder Ihre Kunst definieren zu wollen, mag mit Begriffen wie Aktivistin, Musikerin, Autorin und dergleichen annähernd gelingen. Vollständig sicher nicht.
Noiseaux hat schon vor vielen Jahren begonnen das zu tun, was im letzten Jahr auch Janelle Monáe als etwas bezeichnet hat, das außergewöhnliche Charaktere und herausragende Künstler_Innen ausmacht: „Embrace what makes you unique, even if it makes others uncomfortable!“
Noiseaux ist unique. Noiseaux ist unbequem.
Die Verschmelzung dieser Eigenschaften ist neben anderen das, was ‚Spectrum‘ großartig macht. Das ist gut so!
Reviews
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