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Review
Welcome to BAR – so betitelt handelt es sich um das Debutalbum der Band am Rhein, kurz: BAR, welches auf Italic Recordings erschienen ist.
BAR, bestehend aus Christina Irrgang und Lucas Croon (Teil von Stabil Elite), stammen aus Düsseldorf und machen… auch Synth-Pop. Vergleiche mit anderen dort verorteten Bands wären daher naheliegend.
Reminiszenzen an andere Künstler*Innen dürfte es jedoch in jedem Werk der Kunst geben, so dass die Bemühung von Vergleichen in den allerwenigsten Fällen (bis überhaupt niemals) der Leistung der besprochenen Künstler*Innen gerecht wird – „standing on the shoulder of giants“.
Dass im Zusammenhang mit der Musik von Propaganda (Achtung: Vergleich) et alt. zudem oft auch von „weißem Soul“ gesprochen wird, dürfte dem Irrglauben geschuldet sein, dass der Begriff „Soulmusik“ etwas sei, was man sich aneignen könne, ohne den jeweiligen Kontext und die Entstehungsgeschichte betrachten zu müssen. Sowohl die Urheber*Innen dieses Begriffs als auch diejenigen, die ihn verwenden, werden sich mit dem Gedanken anfreunden müssen, dass es „weißen Soul“ nie gegeben hat.
Das Album:
„Welcome to BAR“ ist – völlig unabhängig von allen Begrifflichkeiten – ein tolles Werk, welches an ganz vieles erinnert und gerade deswegen BAR vermutlich genau zu dem machen, was sie sind: grandiose Musiker*innen, die eindrucksvolle elektronische Musik produzieren.
Natürlich bedienen sie sich an Stilen, an Anspielungen (mal mehr oder weniger deutlich), an Arrangements – kurz: an allem, was ihre Welt der elektronischen Musik ausmacht.
Die Auswahl der Stücke, die es auf das Album geschafft haben und deren Bandbreite lassen jedoch die Vermutung zu, dass es BAR gerade nicht darauf abgesehen haben, sich lediglich an bereits Bewährtem und Altbekanntem zu bedienen und es zu reproduzieren. In der Vielfalt ihrer musikalischen Ergüsse spiegelt sich vielmehr ihr Verlangen nach Authentizät wieder – und dieses Verlangen stillen sie ohne Einschränkungen.
An dieser Stelle möchte ich um Verzeihung für nun folgende Vergleiche bitten:
Bei „White Noise“, dem Opener, waren es tatsächlich Kate Bush und Philipp Boa, die in meinem Gehirn und Gehör erschienen. Die Synthieflächen und weiteren Elemente des Stückes geben der Nummer allerdings umgehend eine sehr eigenständige Note.
„Adios“, der zweite Track, schlägt musikalisch wie auch gesanglich, ganz andere, weit ruhigere Töne an. Ich verliere mich in der Stimme von Lucas und Christina – sehr harmonisch.
Bei „Dexy’s Alrobe“ finden sich Anleihen von Broadcast und auch den jüngeren Saint Etienne (sorry: Vergleich). Doch gepaart mit dem eindringlichen Gesang entfaltet sich auch hier eine wundervolle, eigene Ästhetik.
„Sternberg & Mason“ entführt uns wieder in die Wave oder Synth-Pop Ära und gibt dieser eine wohltuende, moderne Frische. Wo Twin Shadow (vielleicht schon immer) auf die große Bühne geschielt haben, bleiben BAR angenehm zurückhaltend und bescheiden.
„Anjali Reverse“ ist ein besonderer Titel: der Gesang ist hier gespiegelt (wie im Titel angedeutet). Das Stück enthält ebenfalls Anleihen aus der Zeit des Wave und lädt ein, sich den nächsten Titel „Luna May“ noch intensiver anzuhören. Dessen düstere Stimmung und im Hintergrund sowie mit recht viel Hall produzierter Gesang sind neben „White Noise“ mein persönliches Highlight auf dem Album.
Die letzte Nummer, „BAR Theme“ könnte – einzeln betrachtet – zu der Annahme verleiten, BAR wären ausschließlich club-orientiert – treibend und auf den Punkt produziert. BAR beherrschen jedoch schlicht und ergreifend ihr Handwerk und vermögen es, sich musikalisch sehr vielfältig auszudrücken!
Fazit: ein sehr abwechslungsreiches, tolles Album! Unbedingt anhören!
Reviews
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